Leben & Lesen

Rockabillies in town

Am Wochenende wird bei uns gerockt. Entweder in der Wohnung oder auf der Straße. Mal mit guter und mal mit schlechter Laune. Morgens genießen wir erst einmal die Ruhe vor dem Sturm, denn Wochenende heißt für uns ausschlafen! Zum Glück sind wir mit zwei Langschläfer-Kinder gesegnet. Vergessen ist die morgendliche Qual des frühen Aufstehens unter der Woche, vergessen das frühmorgendliche Gejammer, wenn die Augen sich nicht öffnen, vergessen dass Geheule „Ich will weiter schlafen“. Am Wochenende schlafen wir alle mindestens bis um neun – wenn nicht länger. Meistens stehen die Mädchen vor uns auf und fangen dann an zu spielen, oder stellen sich ein Hörspiel an, oder machen beides.

Ich werde dann ca. eine Stunde später mit den Worten geweckt: Mama, ich hab` Hunger! Dann weiß ich, dass es Zeit ist aufzustehen. Denn wenn die Mädchen erst einmal hungrig und unterzuckert sind, dann ist der nächste Streit nicht weit. Schon höre ich: „Ich spiele nie wieder mit dir!“ Und ein Spielzeug wird krachend in die Ecke gepfeffert. Ich beeile mich mit dem Frühstück, um schnell die gute Laune wieder herzustellen. Doch manchmal hilft das nichts, weil gerade am Wochenende die Gefahr eines Lagerkollers besonders hoch ist. Ich kann die mürrischen Mädchen gerade noch dazu bewegen sich anzuziehen, dies aber nur unter lautstarkem Protest, doch sobald wir im Treppenhaus sind, sind alle wieder gut gelaunt. Das ist immer so. Woran das liegt, weiß ich nicht, vielleicht ist es magisch… vielleicht liegt es auch nur daran, dass endlich etwas passiert.

Der Streit von vorhin ist vergessen und die Mädchen halten sich an den Händen: Schwesternliebe pur! Draußen rocken wir durch die Stadt. Wir erkunden Spielplätze, Parks und wandern durch die Straßen, essen Eis und Foccacia, treffen Freunde und Fremde.  Und haben rockigen Spaß!