
Die Zukunft ist jetzt
Berlin hat ein neues Museum: Das Futurium – Haus der Zukünfte! Hier werden viele Fragen aufgeworfen: Wie wollen wir in Zukunft leben? Feier ich irgendwann meinen 130. Geburtstag? Oder auch: Was wäre, wenn wir essen könnten, ohne einen Gedanken an Kalorien oder gesundheitlichen Folgen zu verschwenden?
Skywalk
Kaum sind wir drinnen und haben die helle Eingangshalle durchschritten, zieht es uns nach oben aufs Dach zum Skywalk. Hier hat man einen fantastischen Blick auf die zahlreichen Kollektorfelder für Photovoltaik und natürlich auf die Spree und das Regierungsviertel, denn das neue Museum steht dort mittendrin – zwischen Reichstag und Hauptbahnhof. Wir verbringen dort viel Zeit. Laufen die Rampen hoch und runter und schauen den Booten auf der Spree zu. Doch dann gehen wir wieder ins kühle Gebäude, schließlich wollen wir ja auch die Ausstellung sehen.
Ausstellung
Das Futurium ist in Ausstellung und Labor unterteilt. Beides ist interaktiv. Im Labor werden auch Workshops angeboten. Zu Beginn bekommt man ein Armband umgebunden, damit kann man sich in der Ausstellung an mehreren Stationen einscannen und sich zwischen verschiedenen Zukunftsmodellen entscheiden. Am Ende lässt man sein Armband in der Zukunftsmaschine auswerten – die spuckt dann aus, was für eine Art Zukunftstyp man ist.
Das Kräftespiel von Natur, Mensch und Technik steht hier im Zentrum. Es werden verschiedene Zukunftsentwürfe vorgestellt: Wie möchten wir künftig arbeiten und wohnen? Welche Technologien nutzen wir und wie setzen wir sie ein? Wie erfüllen wir unsere Bedürfnisse, ohne der Natur noch mehr zu schaden? Wie wollen wir zusammenleben?
Man kann zwar auf wahnsinnig viele Knöpfe drücken, sich Roboter und Proben von Pilzen, die wie Leder aussehen ansehen, doch richtig angetan haben es unseren Kindern die Schaukeln, die an ellenlangen Seilen von der Decke hängen und deswegen ganz weit schwingen. Leider gibt es nur zwei davon und ziemlich viele Kinder, die auch mal schaukeln wollen.
Mitmachlabor
Im Labor können die Besucher einen kleinen Roboter bauen und einen Lasercutter oder einen 3D-Drucker selbst ausprobieren. Das Besondere: Der 3D-Drucker druckt nicht mit Plastik, sondern mit Lehm! Leider aber funktioniert der nicht, weil der Lehm alle ist. Lustig ist aber die Kamera, die einen abfilmt und das Bild in ein Kunstwerk des Pointilismus oder des Konstruktivismus verwandelt.
Fazit: Die Architektur hat uns gut gefallen, die Räume sind riesig und die Ausblicke durch die Fensterfronten sehr spannend. Für die Ausstellung braucht man viel Zeit. Nicht immer versteht man den Sinn oder gar den Zusammenhang der Ausstellungsthemen. Viele der interaktiven Gimmicks haben nicht oder noch nicht funktioniert. Trotzdem hatten wir aber einen schönen, abwechslungsreichen und spannenden Nachmittag dort. Das Futurium ist ein Museum für alle, deshalb ist der Eintritt frei.

