
Schwesternliebe
„Ich hab dich heute so vermisst!“, ruft die Große und umarmt die Kleene stürmisch. „Ich dich auch!“ Und dann gehen sie in ihr Kinderzimmer und fangen an zu spielen. Natürlich hält dieser harmonische Zustand nicht ewig an, irgendwann wird gestritten. „Mit dir spiele ich nie mehr!“, hallt es dann durch die Wohnung und Türen werden wütend zugeschlagen. Große Gefühle liegen bei meinen beiden Spreeschwestern sehr nahe beieinander. Und das ist gut so. Denn eine Studie der Universitäten De Montfort und Ulster zeigt: Wer mit einer Schwester aufwächst ist im Durchschnitt glücklicher, ausgeglichener und optimistischer. Darüber hinaus ist man ehrgeiziger, motivierter, hat mehr Freunde und ein besseres Sozialverhalten.
Der Grund: Mädchen werden meistens darin bestärkt über ihre Gefühle zu sprechen, im Gegensatz zu Jungs. Jungen neigen dazu ihre Probleme zu „verinnerlichen“ . Gerade bei reinen Brüderkonstellationen könne die Kommunikation „gehemmt“ sein. In Krisensituationen reden Mädchen wohl eher über ihre Gefühle und fördern damit die offene Kommunikation innerhalb der Familie.
„Ich rede nie wieder mit dir. Kein einziges Wort“, schreit da die Kleene. So viel zur offenen Kommunikation. Allerdings redet die Kleene so gerne, dass sie das Schweigen nur kurz durchhält. Zum Glück.
Laut der Wissenschaftler kann eine offene Kommunikation gelernt werden, Eltern mit Söhnen sollten darauf achten. Die Studie ist allerdings von 2010 und sicherlich hat sich seitdem viel getan. Das Jungs nicht weinen und Indianer keinen Schmerz kennen, ist mal sowas von veraltet.

